«Yes, we do! Wie Wandel in der Lebensmittelwirtschaft gelingt» – unter diesem Fokusthema wurde am Biofach-Kongress in 171 Einzelsessions ein grosses Spektrum an Herausforderungen und Chancen rund um die ökologische Transformation diskutiert. Denn schon lange ist «Bio» allein kein Selbstläufer mehr. Von Bioprodukten werden auch Antworten auf alle aktuellen Herausforderungen erwartet, namentlich zur aktuellen Versorgungssicherheit, die vermehrt aus einheimischer Produktion und ergänzend aus dem integrierten europäischen Wirtschaftsraum gedeckt wird.
Die Produkttrends der Biofach 2025 erlebten und probierten zahlreiche Teilnehmende im Rahmen der geführten Touren durch die Messehallen. Auch die Themen rund um die Ausser-Haus-Verpflegung erhielten wieder enormen Zuspruch. Anhand von Best-Practice-Beispielen gewannen Akteurinnen und Akteure tiefere Einblicke in die Gemeinschaftsverpflegung. Im SustainableFutureLab wurden die brennenden Fragen der Branche diskutiert, um Lösungen für den Wandel hin zu mehr Bio zu finden. Veranstaltungsleiter Dietz unterstreicht: «Die zwei neuen Bühnen, die konzeptionelle Weiterentwicklung der Erlebniswelt Vegan hin zu Planetary Health und der Ausbau der Sonderfläche Bio ausser Haus haben alle Erwartungen übertroffen. Die hohe Frequenz vor Ort und das direkte Kundenfeedback zeigen uns, dass wir mit diesen Themen am Puls der Zeit sind.»
Swiss Pavilion – 25 Jahre starke Biofach-Präsenz
Seit 25 Jahren bietet der Swiss Pavilion, organisiert durch Switzerland Global Enterprise, eine attraktive Plattform für die vielfältige Schweizer Biobranche. Zwölf Schweizer Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zeigten in einem zweiteiligen Auftritt auf 180 m² ihre Innovationen.
«Ausgezeichnet als innovativstes Unternehmen der Schweiz 2025 stellen wir unsere Weltneuheit, basierend auf lokalen Rohstoffen, erstmals auf der Biofach vor», sagte Rebecca Grunder, Kommunikationsverantwortliche der New Roots AG.
Die Blattmann Schweiz AG ist als exklusiver Hersteller in der Schweiz auf die Produktion von biologischem Glukosesirup, Quellstärke sowie Weizen- und Dinkelproteinen spezialisiert. Neu in Bioland-Qualität erhältlich sind Dinkelgluten, Weizengluten und Glukosesirup. Karolin Wiezel, Managerin Marketing & FSQR bei Blattmann: «Um Trends wie ‹Plant based›, Pflanzenprotein und vegan gerecht zu werden, bieten wir individuell angepasste Produkte und widmen uns intensiv der Weiterentwicklung unserer Produkte.»
Sandra Strehle gibt für die Flagfood AG Auskunft: «Internationalität steht im Zentrum unseres Denkens und Handelns. Wir kennen unsere langjährigen Produzenten und Kunden und sie uns. Unsere tiefgefrorenen Früchte und Saft-Konzentrate werden auf der ganzen Welt produziert und weltweit geliefert. Von unserem Schweizer Hauptsitz aus agieren wir rund um den Globus, dank einem dynamischen Netzwerk und starken Partnerschaften und Niederlassungen in Polen, Benelux und China.»
«Bio ist für uns weit mehr als ein Label – es steht für eine Überzeugung und einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen», betont Réka Szalay, CEO des Unternehmens Halba. «Mit 93 Prozent unserer Schokoladen, die bereits ein Nachhaltigkeitslabel tragen, und über 30 Prozent unseres Umsatzes mit Bio-Produkten setzen wir ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit. Wir freuen uns, unsere nachhaltige Schokolade, innovative Snacks sowie Back- und Kochzutaten einem interessierten Fachpublikum zu präsentieren und gemeinsam mit Partnern und Kunden eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.»
Erneut war die Haco-Group mit den beiden Produktkategorien «Custom-Made Snacks» und «Custom-Made Culinary Art» an der Biofach 2025 präsent. Custom-Made Snacks umfasst die Produktionsfirmen Haco AG (Schweiz) und Gutschermühle GmbH (Österreich), welche ein weites Spektrum an Ideen und Innovationen im Snacking-Bereich präsentieren.
Das Unternehmen Nungesser AG beliefert als Beschaffungs- und Vertriebsunternehmen von diversen Zutaten, Rohwaren und Zusatzstoffen die Lebensmittel- und Futtermittelindustrie in der Schweiz, Europa (Belgien, Deutschland und Polen) und Afrika.
Pamela Lüscher (Marketing) zum Biofach-Auftritt 2025: «Die Patiswiss AG aus Gunzgen im Kanton Solothurn nimmt bereits zum sechsten Mal an der Biofach in Nürnberg teil.» Das Unternehmen ist auf die Verarbeitung und Veredelung von Nüssen und Kernen zu Halb- und Fertigfabrikaten spezialisiert und beliefert sowohl Lebensmittel-Industrieunternehmen, Einzelhändler und Grosshändler sowie auch Grossbäckereien und Confiserien im In- und Ausland.
Martin Soukop zeigte als technischer Leiter die vielseitigen Anwendungen und Neuentwicklungen der zur spanischen Lasenor Emul S. L. gehörenden Swissgum AG (Tägerwilen/Schweiz): «Wir bieten für die verschiedenen Lebensmittelbereiche wie Speiseeis, Milchdesserts, fermentierte Milchprodukte, vegane Alternativprodukte, Fruchtzubereitungen und Feinkostprodukte neue Stabilisierungssysteme zur Strukturverbesserung und Texturoptimierung an. Palm- und glutenfrei sowie rein pflanzenbasiert ermöglichen unsere Angebote eine konsumentenfreundliche Deklaration. Mit unserer Mutterfirma konnte das Portfolio mit hochwertigen Bio-Lecithinen auf Soja- und/oder Sonnenblumenbasis erweitert werden. Dies ergibt neue Einsatzmöglichkeiten für stark aufgeschlagene Produkte wie Speiseeis, geschäumte Milchdesserts sowie die Backwaren- und Schokoladenindustrie.»
Trotz allem gute Zukunftsperspektiven
Die Ukraine ist die Nr. 1 bei der Ausfuhr von Bioprodukten in die EU und gehört zu den Top 5 der weltweiten Exporteure von Bioprodukten. Rund 90 Prozent der ukrainischen Bioprodukte werden exportiert. Der Biosektor ist ein wichtiger Motor für den wirtschaftlichen Aufschwung der Ukraine. Durch die Ausweitung der Exportmöglichkeiten werden die Arbeitsplätze erhalten, die regionale Entwicklung gefördert und die Präsenz der Ukraine auf der Weltbühne gestärkt. Die «Full Scale Invasion» Russlands hat jedoch zu einem drastischen Rückgang des Inlandsmarkts geführt, so dass ukrainische Unternehmen gezwungen sind, neue Möglichkeiten im Ausland zu suchen. Jetzt ist es mehr denn je notwendig, sich auf die Förderung des Exports zu konzentrieren – nicht nur von biologischen Rohstoffen, sondern auch von Verarbeitungsprodukten mit hohem Mehrwert.
Starke Kooperation mit Wirkung
Das Schweizerische Importförderungsprogramm (SIPPO) zeigte an der Biofach 2025 ein starkes Engagement als eine der Trägerorganisationen des ukrainischen Auftritts. Das Schweizerische Importförderungsprogramm (SIPPO) ist ein langjährig etabliertes Mandat des Schweizer Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) im Rahmen seiner wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit. SIPPO zielt darauf ab, Entwicklungs- und Schwellenländer besser in den Welthandel zu integrieren. Die Exportunternehmen in den SIPPO-Ländern haben zwar gute Produkte, die sie den Importeuren auf den ausländischen Märkten anbieten können, aber sie haben oft Mühe, neue potenzielle Käufer zu finden. Ebenso gibt es Importeure in den Zielmärkten, die nach Lieferanten mit guten Produkten suchen, deren Beschaffung im Ausland aber eine schwierige und zeitraubende Aufgabe ist.
 
					