Treegether wurde im September 2020 von Fabien Coutel gegründet, um Kakaoproduzentinnen und -produzenten mit ihren Kundinnen und Kunden zu vernetzen. Das Ziel war eine Schokoladenmarke mit vollständiger Rückverfolgbarkeit vom einzelnen Kakaobauern bis zur köstlichen Schokoladentafel. Mit seiner Vision stiess Fabien Coutel in der Aufbauphase auf offene Türen: «Es begeistert mich, dass die Konsumentinnen und Konsumenten immer mehr Wert auf die Herkunft ihrer Produkte legen.»
Fabien Coutels familiäre Wurzeln liegen in La Loupe, Frankreich. Nach seinem Biologie-Studium in Bordeaux begann er in einer Schokoladenfabrik zu arbeiten, bevor er im Alter von 26 Jahren nach England ging, um in der Forschung und Entwicklung von Nestlé zu arbeiten. Einige Jahre später bot ihm der Lebensmittelkonzern eine Stelle in der Schweiz an, immer noch im Kakaosektor. Als das Forschungszentrum geschlossen wurde, beschloss Fabien Coutel, in der Schweiz zu bleiben. Er fand eine Stelle als Manager für nachhaltige Entwicklung bei einem Rohstoffhändler, wo er bis 2020 tätig war. Im Laufe seiner Karriere hat Fabien Coutel Kakaoproduzentinnen und -produzenten in verschiedenen tropischen Ländern kennengelernt.
Transparenz und Frische
Ein wichtiges Element für die Erfolgsgeschichte bilden die Kakaobaum-Patenschaften, von denen mittlerweile über 800 abgeschlossen werden konnten. Das Jahressponsoring eines Kakaobaumes beträgt dabei 130 Franken. In Zusammenarbeit mit den Bäuerinnen und Bauern aus Uganda, Peru, Madagaskar und der Elfenbeinküste können dadurch spezifische Nachhaltigkeitsprojekte realisiert werden. Pro Patenschaft erhalten Kundinnen und Kunden von ihrem Kakaobaum zweimal pro Jahr jeweils sechs Tafeln ihrer Wunschschokolade nach Hause geliefert. Da diese Schokolade mit meistens drei bis vier Monaten frischer als im Handel ist, zeichnet sie sich durch besondere Frische mit einem entsprechend authentischen und intensiven Geschmack aus.
Heute arbeitet Treegether mit fünf Produzentinnen und Produzenten aus der Elfenbeinküste, Madagaskar, Uganda und Peru zusammen. Die Entlöhnung der Produzentinnen und Produzenten fällt im Vergleich zum herkömmlichen Handel rund 40 Prozent höher aus. Sie profitieren zudem von einem Entwicklungsprojekt, welches bei ihnen auf der Plantage umgesetzt wird. Besonders geschätzt wird, wenn sie Schokolade von ihren eigenen Bäumen erhalten. So wissen sie, was mit ihrem Kakao geschieht. Eine Seltenheit, wie Fabien Coutel meint: «Die Mehrheit der Kakaobäuerinnen und -bauern produzieren ein Leben lang, ohne jemals eine Tafel Schokolade gesehen, geschweige denn probiert zu haben.» Es ist genau diese Lücke von Visibilität und Wertschätzung, welche das Projekt schliessen will.
Handwerkliches Know-how
Mit 72 Prozent Kakaoanteil ist die Schokolade aus dem Sambirano Valley in Madagaskar die dunkelste aller Schokoladensorten. Suzanne Jaolaza freut sich als Kakaoproduzentin über die Zusammenarbeit: «Zu wissen, wo mein Kakao hingeht und was damit gemacht wird, erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit.» Wie auch bereits die dunkle Schokolade mit 65 Prozent Kakao ist die neue Sorte vegan. Bei jeder Tafel Schokolade ist vollständig nachvollziehbar, welche Kakaobohnen von welchen Produzentinnen und Produzenten drinstecken. Die Verpackungen sind zu 100 Prozent recycelbar.
Die Auswahl der verwendeten Kakaobohnen erfolgt durch Fabien Coutel aufgrund ihres aromatischen Reichtums und ihrer Vielfalt und ihres Terroir-Charakters. Hergestellt wird die Schokolade vom Maître Chocolatier Bruno Buletti in Airolo im Tessin. Fabien Coutel zu dieser Zusammenarbeit: «Bruno Buletti ist ein hervorragender Techniker, mit dem wir sehr eng zusammenarbeiten. Die Verarbeitung erfolgt nach traditionellen Methoden.»
Nach dem Empfang werden die Bohnen gereinigt, geröstet und in 60-kg-Chargen gemahlen. «Unsere Kakaomasse wird dann mit zusätzlicher Kakaobutter, Zucker und Milchpulver für Milchschokolade vermischt. Nach dem Temperieren und Formen werden die Tafeln von Hand verpackt und in der Regel innerhalb von zwei bis drei Wochen an unsere Kakaobaumpaten versandt. Diese Frische und die daraus resultierende Geschmacksintensität überraschen unsere Sponsoren oft. Wir hören oft von ihnen, dass viele andere Schokoladen keinen Geschmack haben, wenn sie unsere probiert haben.»
Fachkooperationen im Ausbau
In Zukunft sollen Kontakte zu professionellen Kunden in Gewerbe und Gastronomie verstärkt und die Produktentwicklung mittels spezifischer Anforderungen für die professionelle Weiterverarbeitung ausgebaut werden. Fabien Coutel konkretisiert: «Wir bieten Schokolade für Fachleute wie Restaurantköche und Konditoreien an. Wir haben auch mit Schokolade überzogene Haselnüsse und Mandeln sowie Haselnuss- und Schokoladenaufstrich auf den Markt gebracht. Unsere Rückverfolgbarkeit und der direkte Kontakt zu den Landwirten ist eine einfache, aber sehr interessante Geschichte, die wir den Verbrauchern in Konditoreien und sogar in Restaurants erzählen können. Wir sind für die Qualität unserer Produkte bekannt und arbeiten mit Küchenchefs wie Christophe Renou, Damien Germanier, Moutarlier und dem «Stucki» für unsere Vanille zusammen. Wir sind in der Lage, spezielle Rezepte für Mengen ab 60 kg zu entwickeln, zum Beispiel zuckerfrei, laktosefrei oder für spezifische Produktanwendungen.»
 
					 
					 
					