Brennpunkt Nahrung
Fachkonferenz über Trends, Märkte und Management
Datum: 04. November 2025
Ort: Luzern (CH)
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Eine Rückbesinnung auf traditionelles Praxiswissen kann der Fleischbranche neue Chancen öffnen.
Peter Jossi
Food Waste – der trendige Begriff schafft es regelmässig in die Medien. Die Lebensmittelbranche hat die Problematik derweil längst erkannt und zur Eindämmung vielfältige Massnahmen getroffen, nicht zuletzt die Gratisabgabe abgelaufener Lebensmittel. Die Fleischbranche sieht sich mit diesen Herausforderungen seit Jahrzehnten konfrontiert. Bei den meisten Konsumenten sind sinngemäss nur noch die «Filet-Stücke» gefragt. Ganze Sortimentskategorien landen daher in der Tiernahrung oder in ausgesuchten Exportmärkten, wie Schweineohren für China oder Fischgräte als Suppengrundlage für Osteuropa. Verstärkend wirkt sich die Vegan-Bewegung aus, die Fleisch und tierische Lebensmitteln insgesamt ins Visier nimmt und dabei einen Mangel an den landwirtschaftlichen und natürlichen Zusammenhängen offenbart.
Slow Food Youth
Erfreulicherweise wächst gerade in der jungen Generation der Hunger nach traditionellem handwerklichen Wissen und hochstehendem Lebensmittelgenuss. Eines der Aushängeschilder der Leidenschaft für gutes, gesundes Essen ist Laura Schälchli. Zusammen mit Partnern aus Landwirtschaft, Verarbeitung und Gastronomie wirkt Schälchli als treibende Kraft der «Slow Food Youth»-Bewegung in Zürich. An kulinarischen Stammtischen, Koch- und Verarbeitungsworkshops zeigen Praxisfachleute ihr handwerkliches Können.
Chance für Fleischbranche
Für die fleischverarbeitende Branche öffnen solche öffentlichkeitswirksamen Auftritte die Chance, zumindest den extremsten Formen der «Filet-Stück»-Erwartung Vermarktung einen Gegentrend entgegen zu setzen. Die Rückbesinnung ist jedenfalls in der der Branche angekommen. Proviande thematisierte den «Nose to tail»-Ansatz bereits 2016 im Rahmen des Projekts «Savoir-Fair». Dabei zeigten Fachleute aus Gewerbe, Industrie und Gastronomie, wie die «Nose to tail»-Philosophie in die konkrete Praxis umsetzen lässt. Mit seiner «Bio-Metzg» in Langenthal wirkte Ernst Stettler jahrzehntelang als Pionier der Bio-Fleischverarbeitung. Seit er diese in andere Hände übergab, vermittelt er sein Wissen als selbständiger Berater. Stettler weiss aus Erfahrung: «Eine gute Biofleisch-Qualität von natürlichen, schmackhaften Biofleischwaren überzeugt selbst die «Nicht-Bio»-Kundschaft. Die Kundschaft ist heute sehr gesundheitsbewusst. Natürlich hergestellte und gleichzeitig wirklich gute Biowurst kommt ohne Zusatzstoffe und ohne Antibiotika aus. Oft sind diese Artikel dann auch speziell für Allergiker gut verträglich.»
Die traditionelle Biokundschaft ist gegenüber Fleisch teilweise sehr kritisch eingestellt. Mit dem Veganismus-Trend vertritt ein Teil der Kundschaft sogar die Ansicht, Fleisch habe im Biolebensmittelkorb nichts verloren. Ernst Stettler dazu: Die Vegan-Bewegung vergesse, dass sich Lebewesen natürlicherweise fortpflanzten. Ausserhalb von Naturreservaten böten eine ökologische Landwirtschaft und eine artgerechte Tierhaltung den geeigneten Rahmen für dieses Naturgesetz.
Naturnahe Verarbeitung von Fleisch
Das Vertrauen der  Kundschaft ist gemäss Stettler mit einer naturnahen und gleichzeitig  naturnahen Verarbeitung zu gewinnen. Ernst Stettler zählt die  wichtigsten Faktoren auf: «Biowurst- und Biofleischwaren mit natürlichen  Zutaten ohne Zusatzstoffe, hergestellt mit guter alter Handwerkskunst.»  Dies widerspreche nicht einer Anpassung der Herstellverfahren und  Rezepturen an heutige Qualitäts- und Gesundheitsansprüche, wie Stettler  am Beispiel Nitrit erläutert: «Für die traditionellen  Anwendungsbereichen von Nitrit, Phosphat und Glutamat stehen heute  pflanzliche Alternativen zur Verfügung, mit Vorteilen für das  Wohlbefinden und die Gesundheit. Bei fachkundiger Anwendung gehört  diesen Stoffen die Zukunft.»
Die naturnahe Verarbeitung zeigt  sich weit über die Biobranche hinaus als wichtiger Faktor für die  Zukunft der Fleischbranche. Stettler weiss aufgrund seiner langjährigen  Kundenberatung: Mit der Vermeidung chemisch-synthetischer Hilfsstoffe  kann vielen Menschen mit Unverträglichkeiten geholfen werden. Eine  einfache Erklärung masst er sich nicht an. Seine Vermutung: Diese Stoffe  werden bei der Verdauung als «fremd» erkannt: «Das Zusammenspiel und  die Wirkung der verschiedenen Bestandteile bei der Verarbeitung wäre aus  dieser Sicht zu untersuchen, etwa die Auswirkungen der  Molekülstrukturund Orientierung auf die neutralisierende Enzymwirkungen  auf Bitterstoffe, Säuren und weitere Negativstoffe.»
Verpackung als Grundlage für Naturprodukte
Im  Spannungsfeld zur Food Waste-Debatte steht die Kritik an zu viel  Verpackung. Gerade bei Fleischartikeln zeigt sich jedoch die  Notwendigkeit der Verpackung mit Blick auf den Produkt- und  Gesundheitsschutz offensichtlich. Naturnahe Rezepturen und die Reduktion  der Hilfsstoffe bei gleichbleibenden Anforderungen an die Haltbarkeit  verstärken diese Herausforderung zusätzlich. Für die praxisorientierte  Forschung stehen die Weiterentwicklungen beim Einsatz von natürlichen  Schutzgasen (z.B. CO2) aber auch antimikrobiell aktive und  feuchteregulierende Verpackungen. In der Praxis bisher nicht breit  durchgesetzt haben sich dabei so genannte intelligente Verpackungen, die  den Verderb der Lebensmittel etwa durch Farbveränderungen anzeigen.
Stefan  Müller von der auf diese Fragestellungen spezialisierten  Unternehmsberatung VBO zu den wichtigsten Entwicklungen: «Grosse  Fleischverarbeiter in der Schweiz versuchen in Zusammenarbeit mit den  Folienherstellern, die aufwendigen Anforderungen der Mehrschichtfolien  auf immer dünnere und somit komplexere Aufbauten umzustellen.» Diese  habe den Vorteil eines geringeren Materialaufwands mit entsprechendem  Mehrnutzen bezüglich Nachhaltigkeit. «Die Anforderungen an die  Verpackungen werden laufend komplexer», so Müller. So würden immer  längere Mindesthaltbarkeits-Daten gefordert, «während gleichzeitig mit  Blick auf die ältere Kundschaft und Einzelhaushalte Verpackung gefordert  werden, die sich leicht öffnen und wieder verschliessen lassen.»
www.bio-coaching.ch 
www.lauraschalchli.allyou.net/2983691 
www.unisg.it/en/welcome-unisg 
www.slowfoodyouth.ch/agenda 
www.vbo-gmbh.at
Lebensmittel-Industrie Ausgabe 9/10 Oktober 2017
Fachkonferenz über Trends, Märkte und Management
Datum: 04. November 2025
Ort: Luzern (CH)
Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
Datum: 04.-07. November 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Der Schweizer Nutzfahrzeugsalon ist der Treffpunkt der Branche. Von Nutzfahrzeugprofis für Nutzfahrzeugprofis.
Datum: 05.-08. November 2025
Ort: Bern (CH)
Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care
Datum: 15.-19. November 2025
Ort: Basel (CH)
Die Schweizer Fachmesse für kommunales und industrielles Wassermanagement.
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Schweizer Fachmesse für industrielle Instandhaltung und Facility Management
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Führende Plattform der Bau- und Immobilienwirtschaft
Datum: 20.-23. Januar 2026
Ort: Basel (CH)
The Future of Packaging Technology
Datum: 28.-29. Januar 2026
Ort: Bern (CH)
B2B-Plattform in der Schweiz für Fachkräfte des globalen Wasserkreislaufs
Datum: 04.-06. Februar 2026
Ort: Bulle (CH)
Fachmesse für den Investitionsbedarf des Handels
Datum: 22.-26. Februar 2026
Ort: Düsseldorf (D)
Die führende Fachmesse der Blech-, Metall- und Stahlbearbeitung in der Schweiz.
Datum: 11.-13. März 2026
Ort: Bern (CH)
Weltleitmesse für Labortechnik, Analytik, Biotechnologie und analytica conference
Datum: 24.-27. März 2026
Ort: München (D)
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
Datum: 04.-08. Mai 2026
Ort: München (D)
Führende Messe für Prozesse und Verpackung
Datum: 07.-13. Mai 2026
Ort: Düsseldorf (D)
Fachmesse für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz
Datum: 20.-21. Mai 2026
Ort: Zürich (CH)
Fachmesse für Industrieautomation
Datum: 26.-27. August 2026
Ort: Zürich (CH)
Networking. Forum. Aussteller
Datum: 23.-24. September 2026
Ort: Lausanne (CH)
Weltleitmesse der Kältetechnik
Datum: 13.-15. Oktober 2026
Ort: Nürnberg (D)
Fachmesse für Nahrungsmittel-Innovationen
Datum: 17.-21. Oktober 2026
Ort: Paris (F)
Weltleitmesse und Konferenz der Elektronik
Datum: 10.-13. November 2026
Ort: München (D)
The global marketplace for Packaging Processing Printing Handling
Datum: 23.-26. November 2026
Ort: Paris (F)
Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie
Datum: 23.-26. März 2027
Ort: Köln (D)
Internationale Leitmesse der Prozessindustrie
Datum: 14.-18. Juni 2027
Ort: Frankfurt am Main (D)
Weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien
Datum: 09.-17. Mai 2028
Ort: Düsseldorf (D)